Führung und Steuerung der RUAG MRO

RUAG MRO Holding AG, Generalsekretariat des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport

Das Wesentliche in Kürze

RUAG hat bewegte Jahre hinter sich. 2017 noch ein Konzern mit 1,8 Milliarden Franken Umsatz und 8500 Mitarbeitenden erzielte die nach der im Jahr 2020 angestossenen und 2022 abgeschlossenen Entflechtung entstandene RUAG MRO im 2023 noch 741 Millionen mit 2800 Mitarbeitenden. Gemäss Eignervorgabe soll RUAG MRO 80 % ihrer Geschäfte für die Schweizer Armee generieren. Die zwei Business Areas «Ground» (Landsysteme) und «Air» (Luftsysteme) sind dabei die Hauptleistungstragenden. Damit ist RUAG ein zentraler Leistungserbringer der Schweizer Armee.

Ziel der Prüfung war es zu beurteilen, ob die Geschäftsleitung (GL), der Verwaltungsrat (VR) und der Eigner ihre Führungs- und Steuerungselemente angemessen einsetzen. Die Eidg. Finanzkontrolle (EFK) prüfte die Fragen der Rollen und Kompetenzen dieser Leitungsgremien schwergewichtig anhand von zwei Projektbeispielen, inkl. der Rollen der Leistungsbestellerin (armasuisse) und der Leistungsbezügerin (Armee).

Die RUAG MRO musste nach der Entflechtung 2020 die Führungs- und Steuerungsinstrumente zur Betreuung ihrer operativen Einheiten neu aufbauen. Es fehlte die Kontinuität auf den obersten Führungsebenen, was die Etablierung dieser Instrumente und Prozesse stark erschwerte. Die Zusammenarbeit zwischen GL und VR war beeinträchtigt. Die Ursache lag in mangelhafter Transparenz, einer unzureichenden Fehlerkultur und einer zu wenig kritischen Auseinandersetzung mit der Beurteilung der Leistungen und Ziele. Insgesamt stellt die EFK Verbesserungsbedarf in der Führung und Steuerung der RUAG MRO fest. Dies hat sich auch bei der Nachprüfung von EFK-Empfehlungen bestätigt: Die EFK hat festgestellt, dass das Compliance Management und die Export Compliance wirksamer werden müssen, damit die Empfehlungen als umgesetzt betrachtet werden können.

Im 2024 plant die RUAG MRO einen Neuanfang: Sie hat einen neuen CEO und die Position des Verwaltungsratspräsidenten soll neu besetzt werden. Zudem beginnt die Strategieperiode 2024-2027 mit dem Ziel, bei sicherheitspolitischen Projekten der Armee stärker eingebunden zu sein. Für einen erfolgreichen Neustart müssen die Eignerstellen eine aktivere Vermittlerrolle zwischen der Armee und RUAG MRO wahrnehmen.