Schlüsselprojekt Neue Produktionssysteme NEPRO

Bundesamt für Landestopografie swisstopo

Das Wesentliche in Kürze

Swisstopo modernisiert seine Produktionsplattform mit dem Programm «Neue Produktionssysteme» NEPRO. Das kostet 65 Millionen Franken und ist zwingend, denn die eingesetzte Softwareversion ArcMap erreicht Ende März 2026 das Lebensende. Gleichzeitig soll die gesamte Produktionskette von Geodaten optimiert werden. Das reicht von der Luftbilderfassung der Schweiz bis zur Bereitstellung von Geoprodukten. Diese Produktpalette ist reichhaltig und beinhaltet gedruckte Landeskarten genauso wie das digitale Pendent als Kartenviewer im Bundesgeodatenportal.

Mit einer geplanten Durchführungsdauer von zehn Jahren ist NEPRO zum Prüfzeitpunkt in die zweite Halbzeit gestartet und befindet sich mit einzelnen Projekten in der Realisierungsphase. Swisstopo betrat mit dem beachtlichen Programmumfang Neuland und NEPRO verzeichnete einen harzigen Start. Diese Herausforderung und die damit verbundenen Schwachstellen wurden bereits 2022 in der ersten Prüfung der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) aufgegriffen, die zu einer kritischen Einschätzung der Situation kam. Swisstopo entschied sich danach für eine neue Umsetzungsvariante. Der Fokus soll auf die technische Migration gelenkt werden, um den gesetzlichen Auftrag zu erfüllen. Die Produktionskette soll erst in einer zweiten Programmphase im laufenden Betrieb optimiert werden. Diese Inhalte werden zum Prüfzeitpunkt erarbeitet und stehen erst im Oktober 2024 zur Verfügung.

Aus Sicht der EFK besteht bei zwei Themen hoher Handlungsbedarf. Zum einen ist dem Nutzenversprechen NEPRO und den Programmzielen mehr Kontur und Verbindlichkeit zu verleihen und zum zweiten sind die Konsequenzen der neuen Umsetzungsvariante nicht ausreichend analysiert und adressiert. Der im April 2024 neu gestartete Programmleiter hat die wesentlichen Lücken im Programmsetup erkannt. Erste positive Resultate sind sichtbar, sie reichen jedoch nicht aus, um den aktuellen Status als zufriedenstellend zu beurteilen. Deshalb bleibt ein Grossteil der Empfehlungen offen, da sie wesentliche Grundlagen für das Programm betreffen.